Modulares Alarmierungssystem TEL Trier-Saarburg

Die Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 "Führung und Leitung im Einsatz" (FwDV 100) beschreibt ein Führungssystem, dass die Führungsorgnisation, den Führungsvorgang und die Führungsmittel erläutert und festlegt. Sie ist gegliedert in die Abschnitte "Führung und Leitung" sowie "Führungssystem". Eine Einsatzleitung besteht laut FwDV 100 aus dem Einsatzleiter und einer Führungseinrichtung. Wo bei kleinen Einsätzen die Notwedingkeit einer Führungseinrichtung nicht gegeben ist bzw. von der Leitstelle oder der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) einer Verbandsgemeinde übernommen wird steigt die Notwendigkeit bei größeren Schadensereignissen. Bis zu Alarmen der Stufe 3 kann auf eine Führungseinrichtung verzichtet werden, bzw. wird diese noch von der Leitstelle oder der FEZ übernommen. Oftmals ist dann jedoch schon eine Führungsstaffel der Verbandsgemeinde im Einsatz, die den Einsatzleiter bei seiner Tätigkeit unterstützt, um eine Führungseinrichtung nach FwDV 100 aufzubauen wird allerdings eine Führungsgruppe / TEL benötigt. Es gibt eine Vielzahl von Gründen warum es sinnvoll ist, dass die Technische Einsatzleitung die Verbandsgemeinden schon bei niedrigeren Alarmstufen in der Führung des Einsatzes unterstützt. Dabei erweist sich jedoch ein Vollalarm der TEL nicht als sinnvoll, da hier schnell bis zu 70 Einsatzkräfte nur von der TEL zusammenkommen. Um dennoch eine effektive Unterstützung gewährleisten zu können gibt es bei der TEL Trier-Saarburg ein modulares Alarmierungssystem.

1. Modul - Beratung

Im Modul Beratung kann der Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) oder seine Stellvertreter alarmiert werden. Diese stehen dann dem Wehrleiter / Einsatzleiter als Fachberater zur Verfügung. Das Modul Beratung wird zu jedem Einsatz der TEL(-Module) mitalarmiert. Zudem ist das Modul im Erstalarm der Alarm- und Ausrückeordnungen oder Verbandsgemeinden ab Alarmstufe 3 eingeplant.

2. Modul - Erkundung

Im Modul Erkundung, wird der Kreisfeuerwehrinspekteur sowie die Facheinheit Copter alarmiert. Diese kann auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Allen voran zur Lageerkundung bzw. luftbildgestützen Informationsbeschaffung. Je nach Lage und Aufgabe kann die Facheinheit Copter den Einsatzleiter / die Einsatzleitung, die TEL, die Wehrleitung, den S2, den Führungsstab, die Führungsstaffel und andere BOS bei Ihrer Arbeit unterstützen. Zur entsprechenden Aufgabenerfüllung stehen der Facheinheit Copter unterschiedliche Drohnen zur Verfügung. Diese haben 4K-UHD-Kameras sowie Wärmebildkameras. Weiterhin gehört zur Ausrüstung ein umfangreiches Einsatzsystem, sodass ein autarker Einsatz- und unterbrechungsfreier Flugbetrieb gewährleistet werden kann. Der Einheit steht dazu auch ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung. Zu der weiteren Ausrüstung gehören Laptops, verschiedene externe Speichermittel, Flachbildfernseher, AppleTV, Akkuwärmer und -kühler, iPad, Beamer und weiteres Zubehör. Sobald das MZF TEL zu einem Einsatz der TEL ausrückt, ist auch immer das vollständige Einsatzsystem des Copters mit dabei. Hier gibt es mehr Informationen zur Coptereinheit.

3. Modul - Technik

Im Modul Technik werden alle Fahrzeuge und die Technik der Technischen Einsatzleitung Trier-Saarburg inklusive Bedienpersonal und Fernmelder alarmiert. Hierzu gehört aktuell der Einsatzleitwagen 2 (ELW 2), Zentralstandort Konz, sowie das Mehrzweckfahrzeug, Standort Schillingen. Das Modul Technik kann auch als Modul Information und Kommunikation (IuK) bezeichnet werden. Es untersteht der Sachgebietsfunktion 6 und unterstützt diesen bei der Erfüllung seiner Aufgaben. Vorrangige Aufgabe ist es, die IuK-Technik sowie den Einsatzleitwagen 2 zu betreiben sowie den technischen Betrieb des Führungsstabes sicherzustellen. Die Übermittlung von Informationen mit den Kommunikationstechniken wird durch das IuK-Personal / die Fernmelder durchgeführt. Eine Trennung, wie aus anderen TELen bekannt, zwischen Stab und IuK-Einheit existiert in Trier-Saarburg nicht.

4. Modul - Führungsunterstützung - FüU

Im Modul Führungsunterstützung kann die anfordernde Stelle auf einen Pool von ausgebildeten Führungskräfte zurückgreifen. Davon rücken zum Einsatz 4 Führungskräfte aus, die interdisziplinär ausgebildet sind und die Sachgebiete S2/S3, S1/S4, S5 und S6 besetzen. Diese können beispielsweise eine Führungsstaffel oder FEZ der Verbandsgemeinde unterstützen aber auch eine eigene Führungseinheit darstellen. Mit diesem Modul hat die TEL des Landkreises die Möglichkeit mit wenig Einsatzkräften früh in den Einsatz zu kommen, bspw. schon ab Alarmstufe 2. Dies hat einige Vorteile: Baut sich ein Einsatz sukzessive auf, hat die TEL schon früh einen Überblick darüber welche Einheiten überörtlich alarmiert sind. Zudem kann die FüU rechtzeitig den Einsatzleiter unterstützen, den Einsatz in einer guten Struktur aufzubauen. Generell ist das Modul FüU jedoch flexibel und nach Belieben des Einsatzleiters einsetzbar. So ist es auch denkbar, dass das Modul alarmiert wird, um beispielsweise Einsatzabschnittsleiter stellen zu können.

5. Modul - Führungsgruppe - FüGr

Das Modul Führungsgruppe ist ähnlich aufgebaut wie das Vorstufenmodul Führungsunterstützung. Hier werden jedoch alle Sachgebiet einzeln durch ausgebildete Führungskräfte besetzt. Zusätzlich werden im Modul FüGr alle Stabsfunktionen einfach besetzt, d.h. es gibt in diesem Modul einen Sichter, eine Person in der Nachweisung, einen Lagekartenführer, einen Leter Fernmeldedienst und einen Leiter des Stabes. Das Modul kann einen vollständig einsatzbereiten, einfach besetzten Stab aufbauen. Jedoch fehlt hier die Fernmeldeeinrichtung zur Nachrichtenübermittlung. Diese Aufgabe kann im Einsatzfall durch eine Verbandsgemeinde übernommen werden, beispielsweise wenn diese bereits im Einsatz ist und das Modul FüGr den Einsatz nur mit einem Stab unterstützen soll. Jedoch kann das Modul auch durch das Modul Technik der TEL ergänzt werden.

6. Modul - Technische Einsatzleitung - TEL (Vollalarm)

Das Modul Technische Einsatzleitung kann auch als Vollalarm-Modul bezeichnet werden. Das bedeutet in diesem Modul werden alle Mitglieder der TEL alarmiert. Wie im Vorstufen-Modul FüGr wird hier ein voll einsatzfähige Stab aufgebaut. Jedoch werden hier die Stabsfunktionen doppelt, dreifach oder mehrfach besetzt bzw. ein Schichtsystem aufgebaut. In diesem Modul übernimmt die TEL Trier-Saarburg immer die Nachrichtenübermittlung eigenständig, mit eigenem Personal und eigener Technik. Zusätzlich zu den beiden Vorstufen-Modulen werden hier auch alle Fachberater, Verbindungspersonen und Zusatzfunktionen alarmiert. Mit diesem Modul ist die TEL komplett und kann alle denkbaren Einsatzszenarien eigenständig abarbeiten.

7. Modul - Fachberater

In der TEL bündelt sich eine enorm große Expertise, vor allem auch in einer Vielzahl von komplexen Fachbereichen. Um diese Fachexpertise einzeln abrufen zu können, gibt es das Modul Fachberater - FB. Hier können Einzelpersonen, die sogenannten Fachberater der TEL alarmiert werden. Diese stellt die TEL im Bereich THW - Technisches Hilfswerk, DLRG - Deutsche Lebensrettungs Gesellschaft, Sanität, Gesundheit, CBRN, Brandschutz und mehr.

8. Modul - S5 - Pressesprecher Brand- und Katastrophenschutz

Die Pressesprecher des Brand- und Katastrophenschutzes Trier-Saarburg - gleichzeitig die Stabsfunktionen 5 der TEL - können jederzeit zur Unterstützung zu einem Einsatz alarmiert werden. Vor Ort können Sie den Pressesprecher der Verbandsgemeinde oder der Verbandsgemeinde-Feuerwehr unterstützen. Ebenfalls kann die Stabsfunktion 5 innerhalb der Führungsstafel übernommen werden. Die S5en sind ausgebildet etwaige Aufgaben in der Presse-, Öffentlichkeits- und Medienarbeit zur übernehmen sowie als Stabsfunktion 5 eingesetzt zu werden. Auch als Fachberater Warnung der Bevölkerung können die S5en alarmiert werden.

9. Modul - S6

Die Sachgebietsfunktionen S6 der TEL Trier-Saarburg sind gleichzeitig die "Leiter Information und Kommunikation" im Landkreis Trier-Saarburg. Sie sind Fachexperten rund um das Thema Kommunikationstechniken in der Feuerwehr. Sie können auf Anforderung der Verbandsgemeinde alarmiert werden, bspw. wenn Probleme auftreten mit den Kommunikationsmitteln, bspw. Funk. Oftmals wird der S6 auch durch die Leitstelle Trier als Facberater alarmeirt.

10. Modul - Messleitkomponente - MLK (Gefahrstoffzug)